Eine Messie-Wohnung zu betreten ist oft ein Schock – Berge von Müll, unangenehme Gerüche, verschlossene Türen. Doch was viele nicht wissen: Hinter dem Chaos steckt meist eine psychische Erkrankung, kein einfacher „Unwille“ zum Aufräumen.

In diesem Artikel erfährst du, was eine Messie-Wohnung ist, wie man Betroffenen respektvoll hilft und was bei der Entrümpelung zu beachten ist.

🔍 Was ist die Messie-Krankheit?

Der Begriff „Messie“ stammt vom englischen Wort mess = Unordnung. Menschen, die unter der Messie-Störung(Hoarding Disorder) leiden, sind oft nicht mehr in der Lage, Dinge wegzuwerfen – selbst wenn diese kaputt oder wertlos sind.

Wichtig:
Es geht nicht um Faulheit oder mangelnde Hygiene, sondern um ein tiefes, oft angstgesteuertes Verhalten.

🏚️ Wie erkennt man eine Messie-Wohnung?

Typische Anzeichen:

• Müll in allen Räumen

• Verrottete Lebensmittel

• Unzugängliche Küche oder Bad

• Geruchsbelästigung

• Tierkot, Insektenbefall

• Verschlossene Fenster, abgeklebte Türen

In vielen Fällen ist die Wohnung gesundheitsgefährdend – für Bewohner, Nachbarn und Helfer.

🧠 Psychologischer Hintergrund

Menschen mit dieser Störung:

• verlieren den Überblick

• haben oft traumatische Erfahrungen gemacht

• empfinden Dinge als „emotional wichtig“

• haben Angst, durch das Wegwerfen etwas zu verlieren

Einfühlungsvermögen ist essenziell.
Bevormundung oder Zwang verschlimmern die Situation oft.

💬 Wie spricht man Betroffene an?

🧡 Wichtig: Nicht drängen. Zuhören. Unterstützen.

🧰 Was tun bei einer Entrümpelung?

Wenn eine Entrümpelung notwendig ist (z. B. nach Auszug, Todesfall, Gesundheitsamt), dann gilt:

• Schutzkleidung tragen (Handschuhe, Maske, ggf. Schutzanzug)

• Müllarten trennen (Sperrmüll, Bio, Sondermüll, Elektro)

• Fenster öffnen, lüften

• Vorsicht bei Schimmel, Insekten oder Tierkadavern

• Räume dokumentieren (Fotos, falls rechtlich relevant)

🔧 Wann ist professionelle Hilfe nötig?

Ein Entrümpelungsdienst ist sinnvoll, wenn:

• Müllberge nicht mehr mit Hausmitteln zu bewältigen sind

• Gefahr für Gesundheit oder Umwelt besteht

• Spezialreinigung oder Desinfektion notwendig ist

• Angehörige emotional überfordert sind

📋 Checkliste für Angehörige & Vermieter

🟢 Fazit

Der Umgang mit einer Messie-Wohnung erfordert Geduld, Respekt und Struktur. Es geht nicht nur um Müll – sondern um Menschen, Emotionen und oft tiefe Verletzungen.

Wer professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, schützt sich selbst und handelt verantwortungsvoll gegenüber Betroffenen und Nachbarn.